Hochhaus Lischenmoos, Gümligen

Gümligen
Projektwettbewerb

Das Zentrum von Gümligen wird in den nächsten Jahren zum urbanen Hauptzentrum der Gemeinde Muri bei Bern. Das Areal südlich des Bahnhofs entlang der Worbstrasse stellt dabei das grösste Entwicklungsgebiet dar. Den städtebaulichen Auftakt sowie die Adresse bildet dabei der neue Zentrumsplatz mit dem markanten Hochhaus.
Der Zentrumplatz einigt als Idee die Kräfte für die künftige Entwicklung südlich des Bahnhofs Gümligen. Der Platz kann allerdings nicht in einem Wurf entworfen und gebaut werden. Was also sind die richtigen Setzungen - funktional und bildstark - die wir mit dem Hochhaus festlegen und die dem Zentrumplatz den nötigen Schub geben?
Die halbtiefe Lage der Bahnhofsunterführung gegenüber dem Strassenraum wird immer bestehen bleiben, auch wenn die Unterführung einmal eine Verbreiterung erfahren sollte. Aus dieser Eigenart des Ortes erzeugen wir eine Besonderheit. Die leicht zurückstehende Stirn des Hochhauses ermöglicht eine räumliche Entspannung der Ankunftssituation. Eine zum Kreisverkehr exzentrische Modellierung mit Sitzstufen lenkt die Fussgänger- und Veloströme in flachen Rampen vom Bahnhof beidseits des Kreisels über die Worbstrasse. Die Stufen dienen als Treffpunkt, vielleicht für eine Pause mit Imbiss, unterhalb des kühlenden Brunnens.
Der sprudelnde Brunnen kontrastiert den Kreisverkehr und betont die Aufenthaltsqualitäten für Fussgänger und Velofahrende allseits der Strasse. Dabei beruhigt und verflüssigt er das Verkehrsverhalten. Der Brunnen, das Hochhaus, das Stöckli; sie sind die ersten Attribute des Zentrumsplatzes.
Das Hochhaus steht selbstbewusst an der Worbstrasse und schliesst das Geviert markant ab. Durch das leichte Zurückrücken entsteht eine entspannte Ankunftssituation am Bahnhof. Die Hochhausscheibe und der bewusste Verzicht auf einen Sockel ermöglicht die Durchwegung sowohl entlang der Worbstrasse als auch direkt ins neue Quartier entlang des Bahnhofs. Diese beiden Räume sind maximal unterschiedlich bespielt. Dem bedienten und harten Strassenraum steht der weiche und statische Grünraum gegenüber. Dementsprechend sind Wohnungs- und Büroeingänge vom Norden, Grossverteiler und Café vom Süden erschlossen. Der überraschende Wald bietet BewohnerInnen, Kindern, Flaneuren, Angestellten und BesucherInnen eine willkommene Möglichkeit zum Verweilen, Mittagessen oder Spielen.

ARGE mit tobler gmür Architekten GmbH

Landschaftsarchitekt: Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH